WF erhält Zuschlag für Verkehr in der Autostadt

Solarschiff Aluna in Wolfsburg.

Die in Nord- und Mitteldeutschland tätige Reederei aus Stralsund gehört damit ab 2015 mit jährlich weit über fünf Millionen Fahrgästen zu den größten Fahrgastreedereien Deutschlands.

„Dieser Auftragsverkehr für die Autostadt Wolfsburg, ein Tochterunternehmen der Volkswagen AG, ist Auszeichnung und Herausforderung zugleich, immerhin mussten wir in kürzester Zeit ein Beförderungskonzept aufstellen und umsetzen, d.h. neue Mitarbeiter einstellen und die entsprechenden Schiffe für den Einsatz vorbreiten und überführen. Dank ausgezeichneter Teamarbeit unserer Kollegen ist uns dies trotz des sehr engen Zeitfensters gelungen“, betont Weiße-Flotte-Geschäftsführer Knut Schäfer.

Laut Schäfer sind bereits zwei Fahrgastschiffe der Weißen Flotte nach fünftägiger Überführung über Oder, Havel, Spree im Mittellandkanal angekommen. Schäfer gibt gleichzeitig zu verstehen, dass sich am vorhandenen Linienkonzept in der Heimatregion nichts ändert. „Wir werden im Jahr 2015 weiterhin alle unsere Stammlinien bedienen. Rügen, Hiddensee, Stralsund und Warnemünde werden immer unser Fundament bleiben, auf das wir aufbauen können“, so Schäfer weiter.

Positiver Nebeneffekt dieses Engagements der Weißen Flotte am Mittellandkanal ist der Bau eines weiteren von Sonnenkraft angetriebenen Schiffes, das in der Hansestadt Stralsund gefertigt wird. „Die erfolgreiche Markteinführung unserer europaweit einmaligen CO2-neutralen Solarkatamarane in Berlin gab sicherlich den Ausschlag für den Wolfsburger Auftrag“, so der Weiße Flotte Geschäftsführer, der gleichzeitig zu verstehen gab, dass das Solarschiff für Wolfsburg eine Weiterentwicklung der Berlin-Fähren ist. Das neue Schiff soll schon ab kommenden Sommer Gäste der Autostadt Wolfsburg über den Mittellandkanal befördern. Die beiden Stralsunder Unternehmen Formstaal und Weiße Flotte haben am letzten Freitag einen Vertrag über die Fertigung dieses wohl innovativsten Fahrgastschiffes unterzeichnet. Das Schiff wird 18,5 m lang und 5,5 m breit sein und Platz für 60 Passagiere bieten.

Der CO2-freie Solarkatamaran, dessen Doppelrümpfe komplett aus korrosionsfreiem Aluminium bestehen, wurde speziell für den Fahrtbereich in der Autostadt Wolfsburg konzipiert. Durch die für Katamarane typische Leichtbauweise konnte der Fahrgastraum großzügig gestaltet werden.

Wichtigste Besonderheit des Schiffes ist jedoch, dass es sich – wie seine Vorgänger – völlig emissionsfrei und weitgehend geräuschlos bewegt und damit alle Anforderungen an die moderne Fahrgastschifffahrt übertrifft – also binnen zwölf Monaten ein weiteres Aushängeschild des Schiffbaus „Made in Vorpommern-Rügen“.

Das Fahrgastschiff für Wolfsburg ist das sechste Solarschiff, das bei Formstaal „vom Band geht“. Die ersten Solarschiffe haben sich bereits in Münster auf dem Aasee sowie auf Berliner Gewässern im Fährverkehr etabliert. Mit der aktuellen Vertragsunterzeichnung zwischen der Weißen Flotte und Formstaal setzen die beiden Unternehmen ihre erfolgreiche Partnerschaft fort und wollen so nach und nach die Welt ein bisschen grüner machen.

Bereits für Mitte Januar 2015 ist die Kiellegung geplant. Die Probefahrt wird wieder direkt vor der Haustür auf dem Strelasund erfolgen.

 

Formstaal fertigt neben Solarschiffen hauptsächlich große Schweißkomponenten für den Schiff- und Yachtbau, für regenerative Energiegewinnung, Luftfahrt sowie für Kunst und Architektur. Die Weiße Flotte Stralsund betreibt als erste Reederei in Deutschland emissionsfreie, geräuschlose und wirtschaftliche Elektrofähren im öffentlichen Personennahverkehr auf Bundeswasserstraßen.


Hauptdaten des Schiffes:

Länge über alles: 18,50 m
Breite über alles: 5,50 m
Tiefgang: 0,65 m
Dienstgeschwindigkeit: ca. 7 km/h
Personal: 1
Fahrgäste: 60
Rollstuhlstellplätze: 3
Solarleistung: 12 KW